Gottlieb's
Anfang...
...fast alles was man(n) hier eingebaut hat,
hat man(n) zweimal gemacht...
Wieso weshalb warum tut man(n) sich das an...?!?
Bei ebay-Kleinanzeigen
war ein
Mercedes
L406G Wohnmobil / Selbstausbau
zum Verkauf angeboten, seit 1988 abgemeldet, fahrbereit...
Da
ich schon immer mit einen Omnibus als Wohnmobil geliebäugelt
hatte,
ging's an's Telefon,
angerufen und gefragt ob er auf eigener Achse noch bewegt werden
kann.
Nach dem telefonischen -ja- vom super netten Verkäufer wurde
er
dann gekauft,
ohne eine Probefahrt gemacht zu haben, da wir zwei Tage später
in Urlaub gegangen sind...
So sah der Bus auf den Bildern ja noch richtig gut aus:
Also, nach unserem Urlaub einen Termin ausgemacht, nach
Schwarzach bei Würzburg gefahren
und unseren 'Gottlieb' nach 29 Jahren Hallenschlaf befreit.
Tja... 50 Jahre alt, 29 Jahre abgemeldet, 400 Kilometer weg von
zu Hause und nun...?
Wird schon klappen ist ja auch ein Daimler-Benz!
Motor an! auf die Autobahn! und heim
Hat geschnurrt, naja nicht wie ein Kätzchen, eher wie ein
Löwe
und nach keinen fünf Stunden waren wir wieder am
schönen
Kaiserstuhl, mit Gottlieb!
Nach
über 29
Jahren 'Dornröschenschlaf' wurde er wieder erweckt...
'Gottlieb'.
Ein Daimler-Benz L406G Kraftomnibus, Baujahr 1967,
gebaut von der Firma Walter Vetter in Fellbach
als Ausstellungsstück für die IAA 1967 in
Frankfurt.
Baureihe wie der Mercedes-Benz O309 Fensterbus.
Abgeholt bei Würzburg mit 54.000km, 4,6 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht, vier
Gänge,
Trommelbremsen, kein Bremskraftverstärker, keine Servolenkung,
keine Elektronik, keine Gurte
aber dafür ein 1.974ccm -
4-Zylinder OM621 Saugdiesel mit Vorkammereinspritzung und 55 PS.
Nun wieder
unterwegs im
Kaiserstuhl, Schwarzwald und hoffentlich vielen
anderen Ländern dieser Erde.
Nachdem die Heimfahrt (immer noch nach 29 Jahren, mit 30 Jahren
alten Reifen...!)
problemlos überstanden war und der Besitzer einer Werkstatt
der
Meinung war, dass man bei
Mercedes alle Ersatzteile bekommt, war das für Gottlieb knapp
vier Monate sein neues Zuhause...
...ja, man bekommt bei Mercedes alle Ersatzteile, nur halt nach
Bj.
1968, Gottlieb ist Bj. 1967!
Dank Internet gab's irgendwann mal vorne neue Bremssattel,
Blattfedernaufnahmen und einen Bremszug.
Die Zeit wurde genutzt um den Popes ein wenig aufzupeppen, die
LKW-Stoßstange wurde entfernt,
dafür von einem VW Käfer die Heckstoßstange
auseinander
gesägt, und eine ca. 60cm ausziehbare
Stoßstange für einen Fahradständer draus
gemacht. Die
Beleuchtung natürlich auch zeitgemäß.
Da der Innenausbau nicht so meinen Vorstellungen entsprach und
mir so kleinen Sachen wie:
unter dem
Korkboden einen Kunstrasen mit Silikon auf den Boden verklebt...
die Ansaugung der Diesel-Warmluft-Heizung aus der Toilette
genommen...
die Einführung in den Abwassertank an der niedrigsten Stelle
gebohrt...
Wand zwischen der Toilette und Sitzbank in
die Dachluke eingebaut...
die Toilette im Sichtbereich hinter dem Fahrersitz gebaut...
Kühlerschläuche als Frischwasserleitungen verwendet...
die Toilettenwand mit Pattex an der Decke verklebt...
Kunststoff-Lüftungsgitter in der Biegung eingebaut...
die Gasleitungen aus 6mm Ermeto-Rohr verlegt...
einen Teppich als Wandverkleidung verwendet...
den Fahrersitz auf einer Holzplatte geschraubt...
den Fäkalientank aus Stahlblech geschweißt...
OSB-Platten für die Wände verwendet...
den PE-Tank mit Silikon geklebt
eine Jalousie am Bus montiert
ein kleiner Dorn im Auge war, dachte ich mir,
machen wir doch mal alles neu.
Ab hier hätte ich vielleicht -halt- sagen sollen...
aber wie Man(n) so ist, macht Man(n) ja weiter...
Nachdem die Bremsen
und Reifen für ein haufen Geld in der Werkstatt gemacht
wurden,
kam der Tag
X - TÜV-Abnahme nach 29 Jahren abgemeldet...
So sah Gottlieb bei der
Abnahme aus .
Da der original Brief von 1967 mit dabei war und Gottlieb
nicht still gelegt, sondern nur abgemeldet wurde,
musste kein Vollgutachten erstellt werden. Lediglich wurde ein
'erhöhter Aufwand bei der Untersuchung'
angesetzt, dieser mich um sagenhafte 15 € ärmer
machte...und jetzt kommt's...
...die Erstabnahme war...mangelfrei, gute
Fahrt und viel Spass damit!
Tja, zur Abnahme war Gottlieb eine Baustelle, nicht schön aber
technisch soweit in Ordnung!
Und welch ein Zufall, genau 29 Jahre -auf den Tag genau- nach der
Abmeldung
wurde Gottlieb wieder angemeldet und zugelassen .
Da der
Original Brief dabei war, dachte ich mir, da rufst mal dem
Erstbesitzer an,
und tatsächlich, der Sohn hatte mir das Originalbild von
Gottlieb geschickt,
der nette Herr in der Mitte war Gottlieb in jungen Jahren.
Dann ging es mal mit frischem TÜV in Richtung Heimat.
Also ab nach Hause in den Schuppen, dieser leider keinen
Stromanschluss hat .
Also musste Akku-Werkzeug her und eine kleines Solarmodul aufs
Hallendach,
damit im Gottlieb auch etwas Licht ist und die Batterie nicht in
den Keller geht.
Dann ging es an den Innenausbau, erstmal grob auf dem Papier
geplant,
hinten links sollte das Bett rein, rechts hinten die Dusche
und
Toilette,
rechts davor die Küche und links davor die Sitzecke,
so der Plan, theoretisch...
...doch da waren die
Radkästen, die blöden Radkästen , nicht
an die Radkästen gedacht, also nochmal von vorne und jetzt
mit CAD.
Hinten quer das Bett, rechts davor die Dusche und Toilette, davor
die Sitzecke
mit umgebauten Beifahrer-Drehsitz, links die Küche mit Heizung
und Schränke.
Dann geht der Ausbau los, alles vor Ort mit Akku
Handkreis- und Stichsäge, Winkel-, Exzenter- und
Dreieckschleifer,
Staubsauger, Kompressor, Multifunktionswerkzeug und Lötkolben
gebaut.
Da es bereits Herbst wurde, hatte ich vorerst
nur einen
Foetsi-Petroleumofen
zum Heizen und eine Gas-Laterne sowie Handlampen
als Lichtquelle.
Um Gewicht zu sparen, hatte ich für die Möbel Sperrholz-Pappel Platten gewählt.
Die Tischplatten aus 12mm, Korpusse
aus 10mm, alle Biegungen in 3mm,
Seiten- und Rückverkleidungen in
4mm, diese ich aus den
1.720mm x 2.520mm Platten am Stück heraus gesägt
hatte.
Die Kanthölzer für die Unterkonstruktion
aus Fichte.
Den Bettrahmen aus 18mm Leimholz Buche.
Hier soll das Bad hin.
Dazu muss man die Seitenwände biegen.
Die 10mm Seitenwand um 3mm abgefräst und mit einer 3mm Platte
verleimt,
diese wiederum nass gemacht
und hopp...pro Biegung ca. drei Tage.
Dann sieht es so aus:
Der Toiletten-Teststuhl.
Das Podest für die Sitzecke angefertigt
und den Vordersitz mit einer Drehkonsole ausgestattet, auf diese ich
auf die
Bodenplatte und den Rahmen vom Sitz geschweißt
hatte. Natürlich klappbar.
Dann ging es zur Sitzbank, im Bus ausgemessen und das
Gestell im Keller von Hand gebogen.
Die Sitzbank verleimt, hier auch wieder nass gebogen.
Die Sitzbank gepolstert
und bezogen.
Was noch fehlt ist der Esstisch, also Holzbrett anpassen
und Handkreissäge,
weg
ist er für die
Fahrt.
Aber wie schon geschrieben, ist das nur der erste Tisch, der
Zweite folgt später...
Aus
dem
Lüftungskanal wurden die Öffnungen für die
Stauräume
ausgesägt.
Jetzt geht es an die Küche, vorerst geplant mit einem
Foetsi-Petroleumofen,
einem Wallas-Petroleumherd und einem
Electrolux-Petroleumkühlschrank.
Arbeitsplatte vorher
und nachher,
passt.
Hier werden auch wieder alle Rundungen gebogen.
Nimmt langsam Formen an...
So, nun Komplettumstellung auf Gas, leider zum Anzünden des
Petroleumkühlschrankes
musste man diesen jedes Mal vorschieben, das klappt im Bus nicht,
also adiós die Idee mit
Petroleum und hola Gas.
Schubladen angefertigt
und passt.
Jetzt kam auch die Truma S2200 rein
mit dem ausgeklügelten Lüftungssystem,
angetrieben durch zwei PC-Lüfter, regelbar je Fahrzeugseite.
Der Badausbau kann beginnen.
Als Bodenkörper wurde eine Sperrholzplatte eingepasst.
Ein 50mm hoher Rahmen herum verleimt,
mit Polyesterharz und GFK-Matten laminiert
und da man(n) ja gerne alles zweimal macht, geht's gleich zum
Sperrmüll.
Der Tisch
auf dem die Platte laminiert wurde, war nicht grade, dafür die Wanne
nachher schief.
Also ein zweiter Versuch auf einer graden Holzplatte,
diesmal passt es, uff.
Anschließend mit Badewannenlack beschichtet
und passt immer noch
Als
Toilette wurde eine Trockentoilette geplant, hierzu ist ein
IKEA-Mülleimer rumgedreht worden,
aus MDF einen Sitz gefräßt und ein Klodeckel drauf
geschraubt.
Spiegelein, Spiegelein an der Wand,
das Licht
kommt dann aus dem Rand.
Jetzt
fehlt noch der
Abwassertank (Nummer 1, der Zweite folgt weiter unten...),
Kofferfach ausgemessen und da ich noch Polyesterharz und GFK-Matten
übrig hatte...
Dichtigkeitsprüfung über 24 Stunden - dicht .
Passt sogar und war auch dicht
...hierzu jedoch weiter unten die Fortsetzung, Abwassertank Vol. II .
So, jetzt gehen wir an das Licht dran. Gottlieb hat ja den
Lüftungskanal, der gibt Stauraum
und die Lüftungsauslässe sollen Licht geben.
Mein armer
3D-Drucker.
Auch die Scharniere kamen aus dem 3D-Drucker, nach innen
versenkbar.
Lichter-Tuning außen, Dank Laserschnitt. Innen wurden die
Fahrgastlampen mit LED's ausgestattet.
Der Zuluft-Anschluss und Kamin-Auslass für die Truma vorher
(links im Bild)
und nachher.
Jetzt fehlt noch die Abdeckung des Kamines, da musste mein alter
Sodaspender aus Alu herhalten :
Sieht doch ganz gut aus und passt.
Nun musste auch noch die Zuleitungen für das Gas rein.
Im Kofferraum war Platz für zwei 11kg Flaschen.
Dichtigkeitsprüfung des gesamten System,
vorher mit 2bar abgepresst.
Crashsensor und Schlauchbruchsicherung sind mit an Bord
und da man(n) ja alles zweimal macht, wird die Gasversorgung
später noch auf ein ein Umschaltventil
umgerüstet...
Tata...
...und auch der Kühlschrank funktioniert bis
-23°C,
dafür die Heizung bis +23°C .
,,,,und da man(n) ja gerne alles zweimal macht, später noch der Umbau auf eine Zweiflaschenanlage
mit automatischer Umschaltung, Crashsensor und Schlauchbruchsicherung.
Für den Boden aus Pappendeckel eine Schablone gefertigt
und aus einem Stück Sperrholz den Unterboden angefertigt.
Isolierung gegen kalte Füße
und rein damit.
Die hintere Abdeckung des Kofferaumes angepasst, mit
Zwangsbelüftung und Hintergrundbeleuchtung.
Die Ablagefächer wurden mit Holz ausgekleidet, auch
hier
wieder nass gebogen.
Zwischenbilanz:
Jetzt sollte noch der Strom einigermaßen fließen,
also werden
die Hauptschalter und
Automatensicherungen eingebaut.
Ladetegler für die Solarpanele, Umschalter der Starter- und Bordbatterie,
Ladekontrollanzeige der beiden Akkus und durch eine eingelassene Anode
im Rahmen kann eine Undichtigkeit im Bereich der Kühlschrankentlüftung
oder bei der Heizung festgestellt werden.
Mit der Strom- und Wasserversorgung auch noch die
Lüftungskanäle verbaut.
Und nun kam ein ganz schwerer Sch(r)(n)itt.
Das große Loch in Gottlieb's
Seitenwand für die Kühlschrankentlüftung zu
machen.
Die Zuluft kommt vom Kofferfach auf der Unterseite, also nicht sichtbar.
Für die Kühlschrankentlüftung wurde aus
Edelstahlblech die
Abdeckung mit der Stichsäge rausgesägt
und Seitenteile von Hand gebogen.
Vier Stunden und 16 Sägeblätter
später, angepasst
an den Kühlergrill des Volvo Amazon, dieser als Abdeckung dient.
So sollte es dann mal später aussehen:
Jetzt kam eine neue Hürde, die Teile gerade zusammen zu
schweißen.
Da ich Edelstahl-Dünnblech mit meinem MIG/MAG -
WIG-Schweißgerät noch nie
geschweißt hatte, wollte ich mir das verzugsfreie
Schweißen auch nicht antun...
Hatte etliche Schweißer angefragt, ob diese die
Bleche zusammen schweißen könnten,
jedoch hatten alle gesagt, dass
das nicht funktionieren kann...
...aber einer hatte es trotzdem geschafft .
Sieht dann so mit Abdeckung aus.
Nun muss noch die Wasserversorgung ran, 80l Frischwasser über
eine
UVC-Filteranlage, somit ohne Chlor oder Silberionen. So ist der
Plan.
Prototyp:
Angedacht war ja der Frischwassertank im hinteren Kofferraum...
aber dann wäre der gesamte untere Bereich nicht mehr
zugänglich gewesen,
also wurde der Platz unterhalb des Frischwassertank als
Abwassertank verwendet
und der 'alte - neue' Abwassertank wurde wieder
ausgebaut .
Im Kofferraum alles ausgemessen, und den Tank neu aufgebaut,
diesmal mit Epoxydharz.
Die orangenen KG-Rohre sind um die Wasserbewegung während der
Fahrt abzubremsen.
Deckel in mehreren Teilen drauf und laminiert
und vergossen.
Dann konnte die neue Wasserversorgung eingebaut
und mit Druckspeicher sowie UVC-Anlage in Betrieb genommen
werden.
Dichtigkeitsprüfung über 24 Stunden, bestanden, uff...
Geplant war ein Wasserboiler mit Wärmetauscher über
das
Kühlerwasser,
wie auch schon geschrieben, macht man(n) alles zweimal, mehr dazu
später...
Wärmetauscher zu groß .
Das Radio sollte auch Stilgerecht sein, wäre aber zu
langweilig
weil das nur die Abdeckung ist und den aufklappbaren Sekthalter
gibt .
Jetzt war Zeit, den richtigen, begehbaren Holzboden einzukleben
und so sah es dann einen Tag später aus:
Auch die Gestaltung der Toilette hat etwas gedauert, die Frage
war,
wie bekommt man eine funktionierende, wasserlose Toilette
hin...?
...und zwar so:
Der
IKEA-Mülleimer wurde zur Toilette umgebaut, und ein
Spülkasten
als Bevorratung
für Karnickelstreu. Auf die Abdeckung zum Kofferfach ist der
Eimer aufgeklebt,
dieser wiederum mit einem BIO-Müllbeutel bespannt wird.
Geschäft gemacht, Karnickelstreu drauf und fertig.
Im Kofferfach unterhalb der Toilette ist ein Schubfach, dieses von
oben
durch die Toilette sowie von außen über die
Kofferfächer zugänglich ist.
Ist der Eimer voll, wird der Beutel einfach
in das Kofferfach unterhalb
der Toilette geschmissen, bis zur Entsorgung.
Das Bad
Noch eine zweite Zusatzheizung sollte rein, eine
Diesel-Warmluftheizung
mit separaten Tank,
sowie Umluft- und Wärmeverteilung über das Podest.
Rechts Ansaugung Innenluft, links Warmluftabgabe.
Innen
links Ansaugung der Innenluft, rechts Warmluftabgabe als
Fußbodenheizung
für das Podest, sowie Auslässe in
den Fußraum und ins Bad.
Irgendwie fehlt noch ein Küchenschränkle.
Vorher gut ausmessen
und ab in den Keller.
Alle Teile wieder nass gemacht und gebogen, die Rück-
und Vorderseite verleimt
und das sieht dann zwei Tage später so aus:
Klapptisch Nummer 2, da der erste etwas zu labbelig war.
Diesmal erst im Keller gebaut
und dann im Bus eingepasst. Im Podest ist jetzt die Zusatzheizung.
Dann ging es an die Farbgestaltung, geplant war mal diese
Ausführung:
Also musste Gottlieb aufgepept werden. Der alte Lack bis
auf die Grundmauern runter und mit Epoxyd und GFK-Gewebe
versiegelt.
Dann ging es in die Halle 'zum nackisch machen'.
Erst
mal gut Farbe
runter,
als
dann Rost unter
dem vorderen und hinreren Scheibengummi ersichtlich war,
gab es nur eines
Scheiben raus
und runter mit der alten Farbe und dem Rost.
Bei den Anbauteilen musste auch alles bis auf die Grundmauern
runter.
War ein wenig wie Jahresringe zählen, bis zu acht Schichten
Lack waren darunter.
Unter anderem auch noch die originale rote Lackierung.
Selbst
das beste
Abdecken bringt bei Feinstaub nichts...
Nach dem Schleifen, Spachteln, Fillern und wieder schleifen, gab
es ein Exopyd-Kleid.
Dann kam der erste Basislack drauf. Da der Lack zu schnell
trocknet,
wurde in zwei Abschnitten lackiert, zuerst das Dach, dann einmal
komplett
drum herum.
Nun
ganz kurze Planänderung, ganz
kurzfristig zur beabsichtigten Lackierung
und das sah dann zwei Tage (bzw. in der Nacht durchlackiert)
später so aus.
Und das ist tatsächlich, unabsichtlich beim Abziehen des
Papiers
passiert,
auch Gottlieb hatte seine Freude .
Dann musste der Junge mal an die frische Luft.
Die
Scheiben wurden
wieder eingesetzt, die Keder eingezogen und der Zwischenraum
von der Gummidichtung zur Karosserie mit abtupfbarer
Fensterdichtung ausgefüllt.
Nun
noch die
Anbauteile lackieren
und in der Zwischenzeit wurden die Kederschinen und Regenrinnen
wieder angeschraubt.
Nach dem Zusammenbau aller Teile (tatsächlich alles wieder
gefunden)
ging es ab auf die Piste .
Da ich bis 3:45 Uhr nachts dran rumgeschraubt
hatte, hatte ich nicht einmal bemerkt,
dass der Mercedesstern falsch herum dran war...
Was mich auch etwas gestört hatte, war dass der Sitz mit einer
Holzplatte festgeschraubt war.
Das sollte sich ändern und zwar mit einem Luftfedersitz.
Sitz raus, mit Hand- und Akku-Säge,
Luftfederung mit Konsole angepasst,
Drehkonsole an den Sitz eingebaut,
alles grundiert, lackiert und rein damit.
Irgendwie fehlte noch etwas, Gottlieb hatte noch kein Gesicht, also
kurzer Maskenball
und
das sieht dann
zwei Stunden später so aus.
Großes Thema war auch bei dem
älteren Herren, dass die
Motorgeräusche so
extrem laut waren, dass man sich ab 70km/h kaum mehr unterhalten
konnte.
Also ein Versuch, alles mit Alubutyl-Platten zu dämmen.
Alle Blechteile, die den Schall übertragen können,
wurden mit
den Platten beklebt,
sowie zusätzlich mit Armaflexkaschierung überklebt...
und siehe da, das Radio kann man während der Fahrt wieder
anmachen
und sich sogar unterhalten .
Fazit:
Alubutyl, Alubutyl, klebt überall Alubutyl hin, dann macht das
Fahren spass !
Dann kommt noch ein Geschwindigkeitsregler mit Servomotor rein,
damit man auf längeren Strecken
mal die Beine ausstrecken kann...
Zuerst mal die Lichtmaschine ausgebaut und geschaut, wo man die W-Klemme abnehmen kann.
Diese dann mit einer Feinsicherung herausgeführt.
Dann den Servomotor eingebaut und
den Seilzug am Gasgestänge montiert.
Die Steuerung umgebaut, damit über den Blinkerhebel vom Audi 80 (links im Bild), der Tempomat
ein und ausgeschalten sowie beschleunigt und reduziert werden kann.
Die beiden Leuchten der Standheizung wurden als Meldeleuchten verwendet.
Eine Zentralverriegelung sollte auch rein, unsichtbar mit
Fernbedienung.
Zuerst auf Pappendeckel zu Hause als Versuch aufgebaut.
und
dann in die
Türen, hat funktioniert .
Eine Einparkhilfe sollte auch rein, also wieder an den 3D-Drucker, die Fassungen
für die Stoßstange gedruckt und in Wagenfarbefarbe lackiert.
Da man auch gerne warm duschen möchte, kam nun
der Boiler
rein. 2. Versuch wegen
den Platzproblem, nun ein 6l mit Wärmetauscher über
Motorabwärme, mit Verbrühschutz auf 45°C.
Und da man auch gerne mal warm duschen mag -wenn man auch länger mal steht-, habe ich noch eine
Webasto-Standheizung mit Fernbedienung im Kofferfach eingebaut. Somit kann über den
Rücklauf der Heizung der Boiler aufgeheizt und/oder der Motor vorgewärmt werden.
Testaufbau im Keller...
und nachher im Gottlieb
Dann ging es an's Ausmisten. Das hatte sich die letzten drei
Jahre im Gottlieb angesammelt :
Großputz am Samstag Nachmittag
und endlich kommt die Matratze vom Bett rein, Gottlieb ist
reisefertig
Da staunte selbst Gottlieb. Irgendwie hatte er nicht mehr
daran geglaubt,
dass das Projekt irgendwann mal fertig wird...
...und
wollte auch mal eine Probefahrt machen.
Die TÜV-Abnahme war mangelfrei, Umschreibung zum Sonder-KFZ
Wohnmobil problemlos
und da ich schon mal da war, wurde im selben Zuge gleich noch die
H-Zulassung gemacht.
Ein Dank an die tollen Prüfer vom TÜV Freiburg Nord .
Für die Vorhänge wurde 100% Verdunkelungsstoff
gewählt,
in diesem Neodym-Magnete eingenäht wurden.
Somit kann man die Vorhänge an den Rahmen klicken,
ohne eine Schiene einbauen zu müssen, klappt perfekt an allen
Scheiben
und
dann sieht es so aus,
wenn man morgens aufwacht .
Da staunt selbst der Pfau...
Die erste Reise mit knapp 1.500km war ohne Problem .
Ein paar Dinge sind noch zu tun aber nun ist er wieder unterwegs !
FORTSETZUNG
FOLGT